Sonntag, 9. April 2017

Die ernste Seite des Humors oder auch die skurrilen Irrtümer des Lachens


Das epische Vorwort
Vorab möchte ich anführen, unter welcher Prämisse ich diesen Text verfasst habe; nämlich, dass ich ein amüsanter Mensch bin. So ist zumindest mein eigenes Selbstbild, welches sich in all den Jahren meiner Sozialisation im Zuge zahlreicher Interaktionen mit anderen Menschen herausgebildet hat. Gut, wenn ich etwas absondere und jemand lacht, muss das nicht zwangsläufig aus dem dadurch entstandenen Frohsinn erfolgen, so kennen wir doch alle das ungläubige Lachen in Situationen, die einem zu kurios und irreal erscheinen, dass sich unsere Irritation durch ein Auflachen entlädt. Aber ich speise meine Annahme auch aus direkten Aussagen jener Menschen, die mir sagen ich und meine Werke seien witzig. Bei vielen verschiedenen Personen, die einem sowas mitteilen, lässt sich also ein gewisser Wahrheitsgehalt ableiten.


Der Sinn und Zweck dieses Beitrags
So, und was gedenke ich nun mit diesen relativ ernsten Text über Humor auszudrücken?! Es ist mir einfach ein Bedürfnis, da ich mich zum Zeitpunkt der Rohfassung in einem schlafarmen Erkältungsdelirium befinde und schlicht weg der Meinung bin, dass ich das jenseits reiner Selbstreflexion kundtun möchte. Was wer daraus mitnimmt, sei jedem selbst überlassen. Wen es schlichtweg wumpe ist, kann den Beitrag auch frech und keck überspringen.

Nun, wer jetzt weiterliest, wird einen kleinen Einblick in kreative Prozesse erhalten und erahnen, wieso, weshalb, warum (Wer nicht fragt bleibt dumm - Obwohl auch fragende Menschen nicht zwangsläufig weniger dumm sind…)


Die KÄTakombenen des kahnerischen Humors

Da ich ein mannigfaltiges Humorverständnis habe, bieten sich mir natürliche Einstreuungen diverser Spielarten des Amüsanten in meinen Werken dar. Schon alleine, weil ich etwas besitze, dass einige meiner Familienmitglieder besitzen, hab´ ich vielleicht sogar einen kleinen Vorteil. Ich nenne es liebevoll den „Kahner-Charme“. Dazu muss ich sagen, dass man besagten Kahner-Charme live erleben muss, um seine gänzliche Wirkung zu „genießen“, ich nur die Light-Version davon besitze und es herzlich wenig mit Charmant-sein zu tun hat. Er umfasst viel mehr eine Kombination aus zum Teil staubtrockenen Feststellungen, die direkt und gelegentlich äußerst kreativ, dennoch passend im Sinne der Realitätsnähe und manchmal auch neckisch formuliert sind, sowie eine fast schon beängstigend akkurate Gabe, unschickliche Themen schnörkellos auszusprechen. Damit habe ich gerade den ersten Versuch unternommen, den Kahner-Charme zu artikulieren, aber jeder, der eines meiner damit gesegneten Familienmitglieder - allen voran mein Vater und meine Brüder - persönlich kennt, weiß ganz genau, was ich meine. 
Dieser sagenumwobene Kahner-Charme bietet von sich aus Humorpotential für die jenigen dar, die nicht zimperlich und immer „Mimimimi“-offended sind. Da ich mich ebenso aber auch an bitterbösen, exorbitant schwarzem Humor ergötze, ebenso wie an albernem Klamauk à la die nackte Kanone oder britischem Humor in der Monty-Pythischen Tradition sowie platten Wortwitzen, bieten sich weitere Optionen, die an den Kahner-Charme anknüpfen. Dazu noch etwas schmutzig-obszöner, aber auch politisch inkorrekter Kram ebenso wie eine gewisse Vorliebe für kluge Witze und Subversivität, aber auch mehr oder weniger offensichtliche Anspielungen sowie ein Hang zur Skurrilität und TADAAA - ein kleiner Ausschnitt meiner humoristischen Vorlieben. Also der kahnerische Humor, in dessen Kätakomben ihr euch auf dem Kahnerium befindet (Haha – ein wunderschön flacher Wortwitz, der derart dorsoventral abgeflacht ist, dass man ihn faxen könnte).

Und sofern es noch nicht offensichtlich ist: Mein eigenes Humorverständnis ist ziemlich kennzeichnend für meine kreativen Ergüsse, denn so einfach wie banal es ist: Ich produziere das, was mich auch selber zum Lachen bringt – Also, mehr oder weniger.


Humorinception
Ein breite Palette bietet demnach eine umfangreiche Ideenquelle für Lustiges, welches sich zudem auf mehren Ebenen verarbeiten lässt und damit auch mehr Menschen ansprechen kann. Ich will nicht behaupten, dass mir das immer (gut) gelingt, aber fühlt euch jetzt mal dazu veranlasst, meine Werke dahingehend zu konsumieren und mich mit (An)Fragen zu bombardieren.
Zwar geschieht dieses Aufgreifen mehrerer Humorebenen und -arten nicht unbedingt immer bewusst und natürlich sind die einzelnen Foki unterschiedlich, mal absichtlich und mal aufgrund der Möglichkeiten des gewählten Mediums, aber ich verwebe immer mehrere Humorebenen in meinen Werken.

Meine bis dato unveröffentlichte „dadaistische Reise ins Unaussprechliche“ ist viel auf Skurrilität ausgerichtet, die durch die mehr oder weniger starke Abstraktheit Humorpotential bietet, aber auch durchaus andere Elemente zur Belustigung sind untergebracht.
Manche Sachen sind zudem nicht immer so offensichtlich, denn nicht jeder erkennt etwa die Anspielung beim Patientennamen „Horst van der Swafeln“ in der Klapsocalypse - und jetzt googlt mal.

Mehr Kät-Toons
Wie bereits erwähnt, sind die humoristischen Ebenen nicht immer in jeder Form umsetzbar bzw. nicht befriedigend oder ganz so episch zu gestalten wie in anderen Medien. Während schriftlich die Option der semantischen Bespaßung deutlich besser funktioniert, so sind wiederum andere Sachen in Comics schöner umzusetzen wie zum Bleistift Katinka Art in Shit happenz, die mit SpongeBob den Boden putzt und damit einen mehr oder weniger dezenten Gag im Hintergrund des eigentlichen Witzes darstellt, und nicht unbedingt auffällt.

In sämtlichen meiner Werke versuche ich zum Teil auch unbewusst ein relativ breites Spektrum an Humor zu transportieren. Manchmal sind einzelne Elemente, wie Ernstes, Sentimentales oder Skurriles, stärker ausgeprägt als in anderen Projekten. Das hängt natürlich nicht nur von Try-and-Error ab, indem ich mich einfach mal in verschiedene Richtungen und Thematiken ausprobiere, sondern auch von meinen persönlichen Lebensphasen und jedes Werk beinhaltet somit immer ein Stück von mir. (Igitt)


Einfach lustig – Haha, von wegen!
Da, wie hinreichend bekannt, Humor äußerst subjektiv ist, ist demnach alles auch eine Frage des Geschmacks. Weniger eine Frage des Geschmacks ist, dass meiner Ansicht nach humoristische Erzeugnisse oft nicht ernst genug genommen werden. Ja, ich weiß, das klingt zunächst paradox, aber nicht, wenn man es so versteht, dass man lustigen Sachen oft weniger künstlerischen Wert zugesteht als anderen Genres. Dazu würde sich vermutlich eine wissenschaftliche Studie anbieten, sofern noch niemand auf die glorreiche Idee gekommen ist, aber ich hege die Vermutung, dass es daran liegt, dass viele keine Ahnung haben, wie solche Sachen entstehen und annehmen, es sei nicht so schwer, jemanden zum Lachen zu bringen. Dazu kann ich nur sagen: Nein.

Dass das schon allein aufgrund des unterschiedlichen Humorverständnisses nicht so simpel ist, wird außer Acht gelassen. Diesbezüglich habe ich eine Hypothese, die ich allerdings trotz meiner stolzen Zunftzugehörigkeit als Mistress of Socialscience habe, nicht großartig geprüft oder recherchiert habe, aber jetzt dennoch einfach in den Raum werfen möchte, denn dies ist ja bei Leibe keine wissenschaftliche Publikation, die sowas erfordert. Ich vermute, dass es einfacher ist, jemanden in eine andere Basisemotion zu versetzten, wie Trauer oder Ekel, da die Auslöser dieser Empfindungen generell einer homogeneren gesellschaftlichen Gemeinsamkeit entspringen, die bei Humor nicht zutrifft. Zum Beispiel kann man damit rechnen, dass die meisten Menschen bei Themen wie schimmlige Speisen, Fäkalien oder Ähnlichem ab einem bestimmten Grad Ekel empfinden. Oder die meisten empfinden eine gewisse Traurigkeit, wenn ein Tier in einem Film stirbt – oft sogar mehr als wenn einer der menschlichen Protagonisten dahinscheidet. Dieser Gedanke ist es zumindest wert, auch von euch etwas weitergesponnen zu werden – ich vertraue da auf eure Kompetenz! 


Ein lachender Selbstversuch
Jeder, der jetzt noch denkt, dass sei ja soooooo einfach sei, Leute humoristisch zu unterhalten, sollte jetzt doch mal selber versuchen, eine amüsante Kurzgeschichte zu verfassen. Das wird den meisten nicht so einfach von der Hand gehen und wenn sie dann noch ihr fertiges Lachprodukt jemanden zu lesen geben, wird das Ganze nochmal gedämpft werden. Vielleicht hab´ ich ja auch durch diese Aufforderung zukünftige literarische Humorgenies aus ihrer Versenkung geholt, die ihre ungeahnten Talente erst jetzt erkennen - dann bitte eine Danksagung an mich beim Erhalt des Literaturnobelpreises. Danke.


Fazit: Der Text ist gleich zu Ende.
Aber gut, nun habt ihr einen Einblick in das nicht immer so lustige Spiel mit dem Humor bekommen – also zumindest, wie ich es spiele. Ich hoffe, der kleine Ausflug in meinen wahnwitzigen Witzewahnsinn hat euch dennoch in irgendeiner Form gelabt und nicht vergessen: Die Welt ist schon ernst genug - dann müssen wir das nicht auch noch immer sein!

In diesem Sinne noch ein herrlich flacher Witz: Kommt ein Hund um die Ecke. Was fehlt? – Der Witz. (Schenkelklopferalarm)
Oha, nicht dass PETA gleich mein Auto mit Kunstblut bespritzt und die Eckengewerkschaft mit einer Klage wegen Verleumdung droht…

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